Amateurfunk

Was ist Amateurfunk?

Amateurfunk ist ein faszinierendes Hobby, bei dem Technik, Kommunikation und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Funkamateure nutzen spezielle Funkgeräte, um mit Menschen auf der ganzen Welt zu kommunizieren – und das ganz ohne Internet! Zudem bietet das Hobby spannende Möglichkeiten, eigene Funkgeräte zu bauen und zu testen.

Technisches Experimentieren

Funkamateure sind experimentierfreudig. Sie bauen eigene Geräte und Antennen und testen neue Techniken, um die Qualität und Reichweite ihrer Signale zu verbessern. Der technische Aspekt des Hobbys macht es besonders interessant für Tüftler und Technikbegeisterte.

Weltweite Kommunikation ohne Internet

Dank der Nutzung von Funkwellen kannst du mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren, ohne auf Internet oder Telefonnetz angewiesen zu sein. Selbst Verbindungen über weite Distanzen sind durch den Amateurfunk möglich.

Unterstützende Community

Die Amateurfunk-Community ist bekannt für ihre Hilfsbereitschaft. Neueinsteiger werden freundlich aufgenommen, und erfahrene Funker teilen ihr Wissen gerne. Es gibt zahlreiche Vereine, in denen sich Funkamateure austauschen und gegenseitig unterstützen.

Neue Bekanntschaften weltweit

Amateurfunk ermöglicht es dir, mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen in Kontakt zu treten. Viele Funkamateure knüpfen so Freundschaften auf der ganzen Welt und tauschen sogenannte QSL-Karten als Bestätigung für eine Funkverbindung aus.


Wie wird man Funkamateur?

Um Funkamateur zu werden, musst du in Österreich eine Amateurfunkprüfung ablegen. Diese wird von der Fernmeldebehörde durchgeführt und überprüft deine Kenntnisse in verschiedenen Bereichen. Es gibt drei verschiedene Prüfungskategorien, die sich in Schwierigkeitsgrad und den erlaubten Frequenzbereichen unterscheiden.

Hierbei ist im vorhinein anzumerken, dass man mit JEDER Klasse selbst Antennen bauen/umbauen kann und auch Empfänger umbauen kann.
Lediglich der Umgang mit Sendeanlagen erfordert die höchste Klasse 1.

Die Klassen 4 (CEPT Novice) und 1 (CEPT) sind größtenteils im Ausland anerkannt, so kannst du auch außerhalb von Österreich dem Amateurfunk nachgehen.

Die Lizenzklassen in Österreich

Die Einsteigerlizenz der Kategorie 3 ist ideal, um mit dem Hobby zu beginnen. Mit dieser Lizenz darfst du auf den VHF- und UHF-Frequenzen innerhalb Österreichs funken. Die Prüfungsanforderungen sind vergleichsweise gering, und du musst nur grundlegende Kenntnisse in Technik, Betrieb und rechtlichen Vorschriften nachweisen. Trotz der Einsteigerlizenz kannst du bereits an spannenden Aktivitäten wie der Satellitenkommunikation teilnehmen, zum Beispiel über die ISS oder den SaudiSat. Außerdem gibt es das SOTA-Programm (Summits on The Air), bei dem du mit Richtantennen über große Distanzen funken kannst. Durch die Nutzung von Umsetzern, die oft auf Bergen installiert sind, kannst du ebenfalls beachtliche Reichweiten erzielen – so ist es etwa möglich, von Spittal aus über die Gerlitze bis nach Klagenfurt zu funken.

Frequenzen:
144-146 MHz und 430-440 MHz (VHF/UHF-Bänder)

Zielgruppe:
Einsteiger, die schnell und einfach in den Amateurfunk einsteigen möchten.


Die Kategorie 4 richtet sich an Funkamateure, die etwas mehr Möglichkeiten als Einsteiger suchen. Du erhältst Zugang zu weiteren Frequenzbändern, die sowohl Kurzwellen (KW) als auch die VHF/UHF-Bänder abdecken. Die Prüfungsanforderungen sind anspruchsvoller als bei Kategorie 3, aber immer noch gut machbar.

Frequenzen:
1.810-1.950 kHz, 3.500-3.800 kHz, 21.000-21.450 kHz, 28.000-29.700 kHz, 144-146 MHz, 430-440 MHz

Zielgruppe:
Interessierte, die mehr Frequenzbereiche nutzen und auf der Kurzwelle (weite Verbindungen auch über Kontinente) arbeiten wollen.


Die Lizenz der Kategorie 1 ist die höchste Amateurfunklizenz in Österreich. Sie erlaubt dir den Zugang zu allen für den Amateurfunkdienst zugelassenen Frequenzen und ist international anerkannt. Diese Prüfung ist anspruchsvoller, da sie umfassende Kenntnisse in Technik, Betrieb und rechtlichen Bestimmungen erfordert. Zusätzlich kannst du eine Morsetelegraphie-Prüfung ablegen, um im Ausland auf bestimmten Frequenzen morsefähig zu sein.

Zudem erhält man bei Ablegung dieser Prüfung die Erlaubnis, mit höheren Leistungsklassen (somit bis zu 1000 Watt (anstatt den 100 Watt bei Klasse 3 und 4)) zu arbeiten.

Frequenzen:
Alle Amateurfunkbänder weltweit

Zielgruppe:
Personen, die alle Frequenzbereiche nutzen möchten (mit voller Sendeleistung) und zusätzlich die Erlaubnis wollen, eigene Sendeanlagen zu bauen oder bestehende Anlagen zu modifizieren.


Die Amateurfunkprüfung

Die Amateurfunkprüfung besteht aus drei Hauptbereichen: rechtliche Bestimmungen, Betrieb und Fertigkeiten sowie technische Grundlagen. Der Schwierigkeitsgrad variiert je nach Prüfungskategorie.

Prüfungsablauf

Die Prüfung wird von der Fernmeldebehörde durchgeführt und erfolgt in kleinen Gruppen von bis zu vier Personen. Für jeden Prüfungsgegenstand erhältst du drei Fragen. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, wird das Ergebnis bekanntgegeben, und das Amateurfunkzeugnis wird ausgestellt.

Die Prüfung gliedert sich in folgende Bereiche:

  1. Rechtliche Bestimmungen – Gleicher Umfang für alle Kategorien.
  2. Technische Grundlagen – Unterschiedlicher Umfang je nach Kategorie. Für Kategorie 3 und 4 ähnlich, da beide keine Geräte bauen dürfen.
  3. Betrieb und Fertigkeiten – In Kategorie 1 und 4 identisch, in Kategorie 3 gibt es einen angepassten Katalog.

Wiederholungsprüfungen

Sollte die Prüfung nicht erfolgreich bestanden werden, kann sie nach 3 Monaten wiederholt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, in eine andere Prüfungskategorie zu wechseln.

Zur Prüfung anmelden

Man sieht die aktuellen Prüfungstermine auf der Webseite des Fernmeldebüros. Dort kann man sich einen Termin aussuchen, telefonisch nachfragen, ob es noch plätze gibt und sich dann schriftlich (am besten per Email) zur Prüfung anmelden.

Hier findet man das entsprechende Formular zum Anmelden zur Prüfung. Dieses schickt man dann einfach an [email protected] und man bekommt per Email mitgeteilt, ob die Anmeldung erfolgreich war.


Prüfungsvorbereitung

Wenn du dich auf die Amateurfunkprüfung vorbereiten möchtest, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • Selbststudium: Du kannst im Selbststudium lernen. Das ist bequemer, da du jederzeit über dein Handy oder deinen Computer auf Lernmaterialien zugreifen kannst. Außerdem ist es völlig kostenlos. Allerdings erfordert es Selbstständigkeit und Durchsetzungsvermögen.
    Wenn man manche Sachen nicht versteht, gibt es unzählige YouTube Videos, Wikipedia-Artikel oder sonstige Webseiten. Man kann sich alles selbst beibringen.
  • Kursbesuch: Du kannst einen Kurs besuchen, der meist mit Kosten verbunden ist. Oftmals musst du dafür in einen Verein eintreten oder Kursgebühren zahlen. Diese Kurse bieten strukturierte Lerninhalte und oft auch praktische Übungsmöglichkeiten.

Das entsprechende Lernmaterial findest du oben im Menü unter Amateurfunk -> Prüfungsvorbereitung.

Ein Tipp zur Anmeldung

Es ist eine sehr gute Idee, sich frühzeitig zu einer Prüfung anzumelden, auch wenn du noch nicht mit dem Lernen begonnen hast. Ideal ist es, eine Prüfung zu wählen, die in ein paar Monaten stattfindet. So weißt du frühzeitig Bescheid und sicherst dir einen Platz, denn die Prüfungstermine sind oft schnell ausgebucht. Durch das gesetzte Ziel motivierst du dich zusätzlich, um rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen.


Warum Funkamateur werden?

Amateurfunk ist nicht nur ein Hobby, sondern bietet auch die Möglichkeit, technische Fähigkeiten zu erlernen, weltweite Freundschaften zu schließen und Teil einer hilfsbereiten Community zu werden. Jeder kann mitmachen, egal ob Technikbegeisterter oder Neueinsteiger – es ist ein spannendes Hobby, das viel Abwechslung und Lernmöglichkeiten bietet.


Hast du noch Fragen?

Wenn du Fragen zum Amateurfunk oder dessen Prüfung hast, stehen wir dir jederzeit zur Verfügung und freuen uns, von dir zu hören!

Kontakt: [email protected] oder 0650 4975668